Differenzdrucksensoren – Überwacher des Partikelfilters

Differenzdrucksensoren (Drucksensoren für Abgas) überwachen bei modernen Dieselmotoren die Vollstrom-Partikelfilter. Im Rahmen der Schadstoffreduzierung ist der Differenzdrucksensor für die Erkennung der Beladung und somit für die Intervalle der regelmäßigen Regeneration unverzichtbar.

Zunehmend wird auch bei Benzinmotoren mit Direkteinspritzung ein nachgeschalteter Partikelfilter mit Sensor verbaut, um die gesetzlich geforderten Grenzwerte einzuhalten.

Der Sensor wird meist an der Stirnwand verbaut und mit zwei im Durchmesser unterschiedlichen Unterdruckschläuchen (kein Vertauschen möglich) über jeweils ein Mess-Rohr vor und nach dem Partikelfilter verbunden.

Der Filter selbst stellt ein Strömungswiderstand da, der sich mit zunehmender Beladung verändert. Im Geber befindet sich eine Membran mit Piezo-Elementen, auf die entsprechende Abgasdrücke wirken. Bei einer geringen Beladung ist der Druck vor und hinter dem Filter nahezu gleich. Bei zunehmender Beladung steigt der Abgasdruck vor dem Filter an. Da die Höhe des Differenzdrucks sich in Abhängigkeit der Motorlast verändert, wird auch der Luftmassenmesser für die Berechnung durch das Motorsteuergerät mit einbezogen.

Dir richtigen Fehlerursachen ermitteln

Wird vom Motorsteuergerät ein defekter Drucksensor als Fehler erkannt, ist es bei der Prüfung durch die Werkstatt sehr wichtig die Ausfallursache zu erkennen und zu beseitigen. Passiert dies nicht, kommt es häufig zu einer berechtigten Reklamation des Kunden. Dazu einige Beispiele aus der Praxis.

Häufigste Ursache für den Ausfall ist die Beschädigung der Verschlauchung zwischen Sensor und Filter. Bei modernen Fahrzeugen liegen die Schläuche selten vollständig im sichtbaren Bereich!

Die Verschlauchung kann durch Marderbisse beschädigt werden, oder mit fortschreitendem Alter porös, undicht und weich werden, sodass sie sich bei leichtem Unterdruck vollständig zusammenziehen und verschließen.

 

Auch Verstopfungen der vorderen Leitung durch Rückstände sind nicht selten. Die Ablagerungen machen auch dem Sensor zu schaffen wodurch die Membrane verklebt und dadurch bereits bei „Zündung An“ erhöhte Werte anzeigt. Die häufigste Ursache dafür ist meist ein verkoktes AGR-Modul, was bei älteren Fahrzugtypen noch nicht über einen Positionsgeber verfügt und daher nicht als Fehler vom Motorsteuergerät erkannt wird.

Da auch der Luftmassenmesser für die Berechnung durch das Motorsteuergerät einbezogen wird kann auch hier ein unerkannter Defekt vorliegen; ggf. wird der Differenzdrucksensor fälschlicherweise als Fehler ausgewiesen.

Sollte das Fahrzeug über eine hohe Fahrleistung verfügen und wurde das Intervall zum Wechsel des Partikelfilters nicht eingehalten, so kommt man um einen Austausch nicht umher.

Da bei jeder Regeneration Asche entsteht, die nicht verbrannt werden kann, führt diese zu einer Beeinträchtigung des Filters. Die Aschemenge wird vom Motorsteuergerät errechnet und weist in Teilen massiv vom tatsächlichen Wert ab. Gründe dafür sind Ölverbrennungsrückstände durch mechanische Fehler im Kurbeltrieb oder auch ein erhöhter Schwefelgehalt im Kraftstoff.

Ist die Ausfallursache sicher erkannt und beseitigt kann der Sensor erneuert werden. Dazu ist es fast immer notwendig den Differenzdrucksensor an das Motorsteuergerät anzulernen.

Da der Ausfall des Sensors nicht immer sofort vom Motorsteuergerät erkannt wurde, sollte vor der Übergabe an den Kunden noch eine Zwangsregeneration durchgeführt werden, um das Fahrzeug mit einem sauberen Filter zu übergeben.